Augustin STUMMER [61]

  Allgemeine Notizen:

BIOGRAPHIE:
lt. einem Brief von Leo Stummer (RIN 3003) an Otto Broschek sen. "sind die Stummers in Stecken (Petrovitz) bis 1621 in den Matriken zurückverfolgbar. Da mehrere Stummers Beamte der Herrschaft Hohenzollern Sigmaringen waren, ist es möglich bzw, wahrscheinlich, daß die Stummers, so wie die meisten anderen Deutschen der Iglauer Sprachinsel aus Mittelbayern kamen, da ja auch das Haus Hohenzollern Sigmaringen am Oberlauf der Donau zu Hause ist." (siehe \Belege\R3003_BriefLeo Stummer)
Dem kann ich (Herwig Broschek) nicht zustimmen, da die Hohenzollern erst 1839 die Herrschaft Stecken erwarben. Davor hatten sie in Böhmen keine Güter!
zur Anstellung im Hause Hohenzollern:
die (ganz in tschechisch geschriebene) Heiratsmatrik lautet (übersetzt):
Spalte des Bräutigams: Herr Augustin Stummer, Rentmeister der Herrschaft Stecken, katholisch, 26 Jahre alt, ledig
Spalte der Braut: Josefa, Tochter des Herrn Franz Klofetz, Rentmeister der Herrschaft Heraletz, katholisch, 22 Jahre alt, ledig
Diese Matrikeneintragung findet man unter: www.broschek.info/M0067_Trau.tif
Humpolec-Heralec war eine größere Herrschaft um die Stadt Humpolec.
14./15.3.2006 war Herwig Broschek im Staatsarchiv Sigmaringen und las den Akt über Stummer (Staatsarchiv Sigmaringen Dep. 39 DS 92 NVA 18.426), daraus ergibt sich:
Augustin St. war also bei seiner Hochzeit bereits Rentmeister der Herrschaft Stecken, die damals noch den Fürsten von PALM zu GUNDELFINGEN gehörte (nur ca. 23 km von Herrschaft Heraletz/Humpoletz entfernt). Da er sich als Rentmeister (finanzieller und administrativer Verwalter) bewährte, wurde er 1822 zum Herrschaftsdirektor der Herrschaft Bistriz, die auch den Fürsten von PALM zu GUNDELFINGEN gehörte, nach Bistritz geschickt.
1839 erwarben dann die Fürsten von Hohenzollern-Sigmaringen zunächst die Herrschaft Bistriz und 1840 konnten sie auch die Herrschaft Stecken ersteigern.
Dies ergaben, die im März 2006 im Staatsarchiv Sigmaringen gefundenen Akten über Augustin Stummer. 1854 ging er über eigenen Wunsch (damals eine Ausnahme) in Pension.

Es gibt auch ein herrschaftliches Schloß in Bistritz, vom dem aus alle böhmischen Besitzungen der Hohenzollern verwaltet worden sind.
Im Jan.2006 erschien eine Verkaufsanzeige:
SCHLOß BYSTRICE
??Westböhmen?? in Nähe Bayrisch Eisenstein
Das ehemalige Hohenzollern-Schloß steht vor der Renovierung. Der Gebäude- komplex steht auf einer mittelalterlichen Burglanlage, die die ursprünglichen Handelswege zwischen Bayern und Böhmen bewachte.
Durch die landschaftlich schöne und unberührte Gegend und die geschichtliche Bedeutung sind hier beste Voraussetzungen für eine internationale Nutzung. Grundstüksgröße 18.300 m2.
Die Anlage (18.300m2) enthält ein Einfahrtstor, Verwalterhaus mit drei Wohnungen (877m2),
Pavilon mit 27 Zimmern und mit der Länge 110m (1.080m2) und das eigentliche Schloß (4.500m2). Das Schloß wurde aus einer gotischen Feste im 19. Jahrhundert in eine romantische Anlage umgebaut und ist Reparaturbedürftig.
Die Bilder aus dieser Anzeige findet man unter \Belege\R0061_Bistritz01 - 10

Mehr über das Haus Hohenzollern finden sie im Kapitel (Sozial)-Geschichte.

BERUF:
1. Waisenhausverwalter in Unterkralowitz
2. Rentmeister in Stecken (wohnte bei Eduards Geburt noch in Unterkralowitz)
3. fürstl. Palm'scher Herrschaftsdirektor in Bistriz (alle Kinder außer Eduard in Bistritz Nr 1 von 1822 bis 1839 geboren)
4. 1839 fürstl. hohenzoll. Herrschaftsdirektor und später Wirtschaftsrat in Bistriz
5. Ab 1854 in Pension. Lebte zunächst in Prag und anschließend bis zu seinem Tod in Krumau.

  Bekannte Ereignisse in seinem Leben waren:

• Er wurde beschrieben als Fürstl. Hohenzoll. Herschaftsdirektor, Bistriz (Nr. 1).

Augustin heiratete Josefa KLOFETZ [62], Tochter von Franz KLOFETZ [65] und Johanna BÖHM [66], am 1 Feb. 1818 in Herdlec,Humpolec.¹ (Josefa KLOFETZ [62] wurde geboren um 1796 in Deutsch-Brod (Brod Havlickuv), starb am 28 Apr. 1868 in Krumau ⁴ und wurde bestattet am 1 Mai 1868 in Krumau,St. Martin.)